Konrad Sommer (1915-2012)

Werkverzeichnis Gemälde

Werkverzeichnis - Einführende Erläuterungen


Das vorliegende Werkverzeichnis ist chronologisch aufgebaut und ist in einzelnen Jahrzehnte unterteilt, von den vierziger Jahren bis 1997, als Sommer sein künstlerisches Schaffen wohl einstellte. Das Gesamtwerk lässt sich folgendermaßen untergliedern: Bis Jahr etwa 1958 suchte Sommer seinen Weg und nahm vielfältige Einflüsse auf, so dass man vom Frühwerk sprechen kann. Mit der Entwicklung eines eigenen Personalstiles 1958 beginnt die Reifezeit. Erste Höhepunkte seines Schaffens finden sich während der sechziger Jahre, als er mit breiten Pinselstrichen arbeitete und in den siebziger Jahren, in denen er malerische Experimente unternahm. Das Jahr 1984 bedeutete für den Künstler einen großen Einschnitt, denn von da ab arbeitete er unter stetig zunehmenden Seheinschränkungen. So kann man ab 1984 das Spätwerk beginnen lassen, in dem er sich von einer mimetischen Abbildung der Landschaft abwandte und Natur in sehr freien Formen und Farben einfing.

Fertigte der Künstler zu Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit die Werke zunächst mit Öl auf Leinwand an, ging er seit den fünfziger Jahren zu Mischtechniken über. Als Malträger verwendete er hauptsächlich Kartons und Hartfaserplatten, die häufig Beschädigungen und Einrisse aufweisen. Vor allem in den siebziger Jahren experimentierte er mit verschiedenen Bindemitteln, wobei er selbst Pigmente mit Öl und Acryl, Wachs und anderen Bindern vermischte. Typisch für seine Arbeitsweise war sein häufiges Überarbeiten von Gemälden, manchmal über mehrere Jahrzehnte hinweg. Nur etwa zehn Prozent aller Gemälde weisen eine Signatur und/oder eine Datierung auf, was man als Beleg für eine Fertigstellung deuten könnte. Doch häufig lassen diese Kennzeichnungen durch Übermalungen erkennen, dass der Künstler auch nach einer Signierung/Datierung auf seine Werke neue Malschichten auftrug. Wenn Konrad Sommer ein Gemälde mit einer Jahreszahl versah, ordne ich dieses Werk meist mit der vom Künstler gegebenen Datierung im Werkverzeichnis ein.

Das letzte mir bisher bekannte datierte Gemälde stammt von 1986. Von da ab helfen die akribisch mit Datumsangaben versehenen Aquarelle und Zeichnungen, um eine Chronologie der Folgejahre bis 1997 aufzubauen. Nach 1997 existieren keinerlei Datierungen auf Aquarellen und Zeichnungen, so dass es offen bleibt, ob der Künstler bis zu seiner vollkommenen Erblindung 1999 noch malerisch arbeitete. Obwohl ich mich intensiv mit dem Werk auseinandersetze, wird die von mir entwickelte Chronologie durch weitere Forschungsarbeiten ergänzt und auch verändert werden. Bei Werken, die ohne Datum vom Künstler hinterlassen wurden, steht daher immer ein "um" vor der Jahreszahl, dass man die von mir vorgenommene Einordnung erkennen kann. Ich habe jedes hier vorgestellte Gemälde persönlich gesehen und untersucht. Alle Arbeiten wurden von mir mit datierten Werken bzw. mit den mir zugänglichen datierten Aquarellen und Zeichnungen verglichen, und ich bin durch diese Abgleichungen zu einer Jahresangabe gelangt.